Wollviertler Wolle
Einheimische Schafwolle ist in aller Regel Wolle von glücklichen Schafen. Die Herdengröße und Haltungsform der Schafe, die
in Österreich gehalten werden, entspricht in etwa ihrer natürlichen Lebensweise.
- Die Schafe werden nicht im Akkord geschoren, sondern in Ruhe. Ohne Verletzungen,
die auf die Eile bei der Schur zurückgehen.
- Ihre Wolle wird nicht von vornherein mit Chemikalien überzogen, damit sie vor
Motten geschützt ist. Die Wolle einheimischer Schafe ist naturbelassen und gesund.
- Die Wolle solcher Schafe aus dem Waldviertel wasche ich schonend von Hand,
sodass sie einen hohen Lanolingehalt behält, der ihr Elastizität verleiht
und sie schützt. Oder ich lasse sie in der Wollwäscherei im Ötztal nach
Ökotex-100-Standard waschen – mit weichem Wasser und sonst (fast) nichts.
- Ich färbe mit Pflanzen, mit speziellen Wollfarben (sogenannten Säurefarben:
Sie benötigen zum Färben einen Schuss Essig und sonst nichts - auch die Ostereierfarben
gehören zu den Säurefarben) oder mit Seidenmalfarben. Farbbadreste entstehen bei meiner
Art zu färben kaum, jedes Restbad kann in die nächste Färbung integriert werden.
Einheimische Schafwolle verdient es, dass die Vliese aussortiert, die kurzen und stark
verschmutzen Partien zum Düngen und die längeren Partien gewaschen, kardiert und dann
zu wärmenden, wolligen, wunderbaren Dingen verarbeitet werden. Für die wir keine Wolle
vom anderen Ende der Welt zu importieren brauchen, während die Wolle unserer Nachbarn
weggeworfen wird.